OSM Motorsport zum zweiten Mal ganz oben
September 10, 2022In der Trophy gab es die ersten Überraschungen schon im ersten Quali Heat zum 12h Rennen in Cheb. Nachdem sich nur 10 Teams für den zweiten Heat qualifizieren konnten fiel als erstes auf das die beiden Frontrunner der Trophy diesen, wenn auch nur äußerst knapp, verpassten. Um 10:00 Uhr war klar dass es für Racoon Racing Platz 3 in der Klasse und für OSM Motorsport Startplatz 4 sein würde.
Die beiden Teams die hier besser ablieferten waren die ABR Junioren #52 und Mann-Filter Team RBM #007. Die #52 brannte sogar eine Zeit in der einen fliegenden Runde in den Asphalt die für Platz 6 Gesamt reichte und einer recht deutlichen Pole Zeit in ihrer Klasse. Auf der Gesamt 10 Position startete dann die #007 in ihrem berühmten Mini-Mamba Design.
Von Platz 5 aus ging es dann in folgender Reihenfolge zum fliegenden Start in die 12h von Cheb, FirEx Racing vor ZAP I, dem ADAC Südbayern Junior Team #16 und den Gaststartern rund um Emil von EM Racing Cheb.
Es war angerichtet für spannende Zweikämpfe, ein Team machte sich dann aber gleich mal auf die Fersen der GTC Teams und schien dem Rest des Trophy Feldes Stück für Stück zu enteilen. Die #007 von Mann-Filter Team RBM hatte zu Beginn einen beeindruckenden Speed. Die ABR Junioren pendelten sich auf 10 Gesamt ein, knapp dahinter hielten sich FirEX Racing und OSM Motorsport auf. Und die Waschbären von Racoon Racing? Da war nicht nur die Konkurrenz verwundert sondern auch alle im eigenen Team, die Rennpace war irgendwie gar nicht vorhanden.
Die verschiedenen Strategien ließen aber auch keinen klaren Blick zu was die tatsächliche aktuelle Position aussagt, die #52 und die #16 konzentrierten sich logischerweise in den ersten 3 Stunden auf die Junior Wertung. Während die anderen Teams diese Zeit unter Umständen schon dazu nutzten die ersten Turns mit 190 kg abzureissen.
Mit Ablauf der 3 Stunden Marke gab es dann eine Pacekart Phase die gleich zwei Trophy Teams zum Verhängnis wurde, FirEX Racing und EM Racing handelten sich beide eine 1-minütige Strafe ein weil sie beim sortieren, nachdem die #20 als Gesamtführender hinter dem Pacekart eingefangen war und anschliessend die Box ansteuerte, doch noch das Pacekart überholten. Im Nachhinein gesehen waren es zwei GTC „Neulinge“ denen dieser Fehler unterlief, kopfschüttelnd standen die Teamkollegen in der Box und verstanden die Welt nicht mehr. FirEX Racing die in aussichtsreicher Position lagen traf es dabei noch eine Ecke härter wie die Gaststarter von EM Racing.
Die #007 führte das Rennen weiterhin vor der #52 an und OSM Motorsport befand sich auf 3 in der selben Runde wie der Leader. Die Hoffnung auf’s Podium noch lange nicht begraben und an vierter Stelle liegend die #77 von FirEX Racing, im Schlepptau die Junioren vom ADAC Südbayern mit der #16.
Racoon Racing, ein Schatten ihrer selbst in Cheb, machten dann nach etwas mehr als 5 Stunden einen schleichenden Plattfuß als Übeltäter für den fehlenden Speed aus. Nach dem Reifenwechsel standen zwar schon 4-5 Runden Rückstand auf den Leader in der Zeitnahme aber die Rundenzeiten sahen nicht mehr ganz so trist aus.
Im zweiten Drittel des Rennens haben sich die Teams auf ihre Rennpace gut eingeschossen und das Führungstrio schenkt sich nicht viel auf der Rennstrecke, die #007 führt nach wie vor an. Die #55 schafft es sogar eine Runde zwischen sich und die ABR Junioren zu bringen. An einen Positionswechsel ist vorne, kurz vor Ablauf der Rennzeit am Samstag, nicht mehr zu denken. Aber jeder der so dachte wurde eines Besseren belehrt, die Schlußminuten vor der Unterbrechung wurden dann recht turbulent.
Die Box wurde 3 Minuten vor dem Einfangen des Feldes geschlossen und nur Sekunden später rollte die Mannschaft von Mann-Filter #007 trotzdem in die Zufahrt zur Box, kurze Verwirrung aber dann wurde klar das etwas nicht stimmte. Die Meldung vom Fahrer brachte Klarheit, das Motorritzel hatte Zahn um Zahn verloren und das weiterfahren unmöglich gemacht. Nur eine Runde länger maximal zwei und man wäre regulär zur Pause abgewunken worden. Der Weg für OSM Motorsport zur Spitze war frei aber auch hier waren die letzten Runden bedeutend langsamer wie zuvor, aber sie rollten noch. In der letzten Linkskurve auf Start/Ziel schob das Kart dann in der letzten Runde fast nur noch gerade aus. Trotzdem überquerte die #55 Samstag Abend ein letztes Mal die Zeitschleife und das auf Position 1, normalerweise ein Grund zur Freude aber die Köpfe im Team hingen.
Auf dem Weg zum Parc Fermé bestätigte sich was der Fahrer schon Runden zuvor vermutete, wieso er das Kart auch mehr oder weniger die letzten Runden über die Strecke trug. Das Chassis hatte einen Riss an der Achsschenkelaufnahme vorne rechts. Nach einer kurzen technischen Kontrolle aller Karts wurde der Parc Fermé aufgelöst und für die havarierten Karts gab es die Gelegenheit auf Vordermann gebracht zu werden.
Die ABR Junioren freuten sich über die zweite Position mit einer Runde Vorsprung auf Mann-Filter Team RBM, eine Runde hinten dran dann das FirEX Racing Team nur wenige Sekunden vor der #16 von den ADAC Südbayern Junioren. Bei solchen Rückständen keimt dann wieder Hoffnung auf, für Racoon Racing, ZAP I und EM-Racing spielte das im Hinblick auf den Ausgang des Rennens hier leider schon weniger eine Rolle.
Die Schweißarbeiten, mit der Unterstützung von Klaus Eberle (Cool Runnings) am späten Samstag Abend bei der #55 schienen auf jeden Fall zu halten. Das Kart von OSM Motorsport konnte am Sonntag früh die vom Vortag gewohnte Pace gehen, wenn nicht sogar noch einen ticken schneller. Bei der #007 war es dasselbe Bild der Antrieb funktionierte nach der Reparatur einwandfrei und im weiteren Verlauf konnten sie sich wieder an den Junioren von ABR vorbeikämpfen.
Zwischenzeitlich lagen auch die Sachsen von FirEX Racing auf Podiumskurs und konnten sich auf Platz 3 wiederfinden, aber die ABR Junioren sind mittlerweile durch die zunehmende Konstanz doch nicht zu schlagen gewesen. Der Sonntag war was den Speed auf der Strecke anging extrem schnell und auch wenn es nach Ablauf der 12h für Racoon Racing und ZAP I bei den 10/11 Runden Rückstand blieb war es ein Lichtblick dass man es eigentlich kann und beim nächsten Rennen werden die Karten neu gemischt.
Mit fallen der Zielflagge war es dann das zweite Mal in der laufenden Saison dass die Mannschaft von Tim Opitz mit einer geschlossenen Teamleistung den Rennsieg einfuhr, die Freude war groß nach den bangen Momenten am Samstag Abend. Aber bei Langstreckenrennen muss man eben kämpfen bis ins Ziel und das hat OSM Motorsport gemacht!
Für Mann-Filter Team RBM steht der 2. Platz fest, der zweite Lauf in Folge bei dem die Mini Mamba ihr Potenzial abrufen kann mit einem kleinen bisschen Luft nach oben und etwas weniger Pech reicht es dann im Saisonfinale in Liedolsheim unter Umständen ganz an die Spitze.
Die talentierte Truppe von den ABR Junioren packen das Podium in der Trophy, der positive Trend setzt sich fort und als Neuaufsteiger in die Trophy ist es eine tolle Leistung des Teams aus Thüringen.
Für FirEX Racing wäre mehr drin gewesen der Speed war für die vorderen Plätze da, Position 4 mit kleineren Fehlern dennoch eine solide Leistung. Und knapp geschlagen geben musste sich die #16 der ADAC Südbayern Junioren, mit einer der jüngsten Mannschaften im gesamten Starterfeld ist aber das Gap auf die Frontrunner in der Klasse von Rennen zu Rennen weiter geschmolzen und die Entwicklung zeigt stark nach oben.
Racoon Racing muss das Wochenende erstmal analysieren, Ursachenforschung ist angesagt wer die Rennpace im Vergleich zur Trainingspace geklaut hat, alleine der schleichende Plattfuß kann es dann laut eigener Überzeugung nicht gewesen sein. Am Ende Platz 6 an einem gebrauchten Wochenende.
ZAP I geht es ähnlich wie den Waschbären, am Sonntag war die Pace gut aber für ein besseres Ergebnis muss das Setup in Liedolsheim schon zu Rennstart wesentlich besser funktionieren.
Die Gaststarter von EM Racing Cheb hatten trotz Heimstrecke kein Glück, schade für die sympathische Mannschaft von Emil. Bei der Siegerehrung wurde noch der Pokal für den 4. Platz aus der ADAC Trophy 2019 überreicht und Emil verabschiedete sich vorerst aus der Serie mit den folgenden Worten: „Die Jahre die ich und mein Team in der GTC verbringen durfte sind ein wichtiger Bestandteil meines Lebens, wir fühlten uns immer sehr Willkommen und haben schöne Zeiten mit Euch verbracht. Ich hoffe wir sehen uns eines Tages auf der Rennstrecke wieder aber vorerst müssen wir aus privaten Gründen Abschied nehmen.“
Emil wir wünschen dir alles Gute für die Zukunft und freuen uns immer Dich und dein Team auf ein Neues in der GTC Willkommen zu heißen.
Bilder von C. Visser und XG Photo & Video